Autorin: Nikki Henderson

 

Der Verkauf von Hochleistungs-Multihulls ist in stetigem Wachstum. Das bedeutet aber auch, dass es immer wichtiger wird, vor allem im Hinblick auf die spezifischen Techniken von Multihulls, den richtigen Umgang mit solch einem Boot zu erlernen. Der Markt dieser Boote wird immer breiter. Die Eigner eines Multihulls wollen das neuste Modell, die Monohull-Segler wünschen sich ein größeres Boot und sogar die Leichtmatrosen, die noch keine Segelerfahrung haben, kommen zunehmend in Versuchung.

Im Laufe der letzten 12 Monate, bin ich während meinen Outremer-Schulungen Hunderten von Eignern begegnet, von jungen Familien bis hin zu Paaren auf Rente, die an Bord eines neuen Katamarans eingezogen sind, um die Welt zu bereisen. Sogar ein Multihull-Einsteiger kann mit einen Leistungskatamaran segeln, aber es macht doch einen großen Unterschied, ob man einfach nur zurechtkommt oder effizient, sicher und mit Stil segelt.

Der Übergang kann sogar für erfahrene Segler ein großer Schritt sein, den es zu überwinden gilt. Wer Monohulls gewöhnt ist, sieht deutliche Unterschiede: Erhöhung des Volumens sowie der Geschwindigkeit und keine Krängung. Sogar für erfahrene Multihull-Segler sind die Steuerfähigkeit und die Leistungen nicht einfach zu beherrschen und erfordern zusätzliche Anpassung: vollste Konzentration und gute Technik.

Diesen Winter bin ich mit den neuen Eignern eines Outremer 55 für eine Atlantiküberquerung an Bord gegangen. Sie hatten schon einmal einen weniger leistungsstarken Katamaran aber haben mich an Bord eingeladen, damit ich sie schulen konnte und um Ihnen bei der Wegberechnung und insgesamt zu helfen, das Beste aus den Leistungen zu machen, die dieses neue Boot bietet. Nachfolgend sind einige der Themen aufgeführt, auf die wir uns konzentriert haben:

Geschwindigkeit

Die meisten Monohulls mit Unterwasserrümpfen erreichen auf allen Kurs ungefähr die gleiche Geschwindigkeit. Ein leistungsstarker Multihull hingegen kann bei raumer Wind die zwei-, drei- oder sogar vierfache Geschwindigkeit am Wind segeln.

Beispielsweise ergeben die Polare der Werft eines Outremer 55 seine Durchschnittsgeschwindigkeit bei 20 Knoten Wind mit einem tatsächlichen Windwinkel (TWA) von 50° mit 8,5 Knoten, aber bei der gleichen Windgeschwindigkeit mit einem TWA von 110° wären es 19,1 Knoten. Das ist zweimal so schnell. Wie lässt sich dieser Geschwindigkeitsvorteil am besten ausnutzen? Und wie geht man bestmöglich damit um?
An Bord eines Monohulls ist es meistens vorteilhafter sich Zeit zu nehmen und manchmal einige Tage länger zu warten, um die beste Route luvwärts zu segeln, denn so erhält man normalerweise die beste Luvgeschwindigkeit (VMG). Eine Loxodrome mit Wind von achtern ist die übliche Strategie bei längeren Ozeanüberquerungen, anstatt zusätzliche Seemeilen und breitere Winkel zu segeln. An Bord eines Hochleistungskatamarans ist es aber wichtig den Raumschotkurs bei der Routenplanung zu priorisieren.
Fragen Sie sich bei Bedingungen am Wind bei einer langen Überfahrt, ob eine Peilung von mindestens 20° eine bessere Luvgeschwindigkeit ermöglichen könnte, auch wenn dies zunächst kontraintuitiv erscheint. Bei leichten Vorwinden mit 70° oder 80° TWA kann das den Unterschied zwischen einem komplett abgehängten Boot und 5 Knoten Bootsgeschwindigkeit ausmachen.

Höhere Geschwindigkeiten ermöglichen es den Wetterlagen zu folgen, wenn diese sich rund um den Globus fortbewegen. Wenn Sie zum Beispiel den Nord-Atlantik Richtung Osten überqueren, ist es am besten die Vereinigten Staaten bei klarem Wetter zu verlassen, mit der Vorhersage eines Tiefdruckgebiets, das die amerikanische Küste ein paar Tage später verlassen wird.

Sie können die Kursprognose nutzen, um zu entscheiden, ob Sie Ihren Ostkurs um eine eher nördliche oder südliche Richtung erweitern sollten, um sicherzugehen, dass Sie, wenn das Tief Sie nach und nach einholt, südlich genug liegen, um dessen starke Westwinde abzufangen.

Je näher sie kommen, desto mehr können Sie an Geschwindigkeit zulegen, und wenn Sie die Geschwindigkeit halten können, können Sie diesen Luftstrom in Lee ausnutzen, um das Boot die meiste Zeit anzutreiben.

Mit hoher Geschwindigkeit Segeln

Das Boot bei diesen höheren Geschwindigkeiten zu kontrollieren und zu steuern erfordert einen Strategiewechsel. Höhere Geschwindigkeiten und stärkere Beschleunigungen bedeuten, dass Windwinkel und scheinbare Windgeschwindigkeit wechselnder sind.

Aus diesem Grund benötigen Sie anpassungsfähige und flexible Lösungen für die Einstellungen und das Segeln.

Vor dem Wind sollte das Boot S-förmige Kurven im Wasser zeichnen, um die bestmögliche Luvgeschwindigkeit (VMG) zu erreichen. Wenn Sie das schaffen, werden Sie die zweistelligen Durchschnittsgeschwindigkeiten erreichen, die ein Hochleistungs-Multihull bietet, und steuern dabei den richtigen Kurs an! Anstatt die Geschwindigkeit nach jedem Surf abfallen zu lassen, weil der Bug in den Wellenfuß eintaucht, kann ein leistungsstarker Multihull einfach weitersegeln.

1 Segeln Sie mehr am Wind, um die scheinbare Windgeschwindigkeit (AWS) und die Bootsgeschwindigkeit zu erhöhen.

2 Tauchen Sie vor dem Wind ein, wenn der Winkel des scheinbaren Windes (AWA) mit der Beschleunigung größer wird.

3 Bringen Sie langsam das Boot rechtzeitig an den Wind, um die Durchschnittsgeschwindigkeit beizubehalten und um weiter zu surfen.

Um dies zu erreichen, müsste das Boot idealerweise per Hand gesteuert werden. Ganz realistisch betrachtet, möchte kein Segler bei einer Atlantiküberquerung zwei Wochen am Stück an Deck sein. Ihr bester Kompromiss ist es in einen gut eingestellten Autopiloten von guter Qualität sowie in gute Windinstrumente zu investieren.

Stellen Sie den Autopiloten ein, um im Winkel des scheinbaren Windes zu segeln und beobachten Sie, wie das Boot im Ozean Slalom fährt. Das Können des Steuermannes zeigt sich erst richtig bei rauerer See. Die Besten verbessern sich im Laufe der Zeit je mehr Daten sie sammeln und Arten von Wellen sie lernen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welcher Winkel des scheinbaren Windes (AWA) am besten ist, wählen Sie einen Tag mit sehr beständigem Wind und segeln Sie auf offenem Wasser. Stellen Sie den AWA-Autopiloten auf 90° ein und erhöhen Sie systematisch die Einstellung in Inkrement von 5° in festen Zeitintervallen, bis Sie so niedrig wie möglich sinken, bevor das Vorsegel durch das Großsegel verdeckt wird. Messen Sie die Luvgeschwindigkeit, indem Sie die bei jedem der unterschiedlichen Windwinkel zurückgelegte Strecke und den Durchschnittskurs über Grund (COG) vergleichen. Das gibt Ihnen einen guten Startpunkt, der sich dann je nach Seegang und Windstärke verändern wird.

Der Segeltrimm

Eine andere Lösung, um hohe Geschwindigkeiten zu erzielen, ohne das Boot und die Besatzung in Gefahr zu bringen, ist das Twisten. Der Twist ist ein Kompromiss zwischen einem steifen Segel, das bei Wind von achtern abreißt, oder einem losen Segel, das bei Vorwärtsfahrt luvt. Je wechselhafter die Bedingungen, desto extremer sind die Beschleunigungssteigerungen bzw. je unruhiger der Seegang, desto mehr Twist benötigen Sie.

 

Das Großsegel

Multihulls sind besonders breit und können daher mit einer langen Schotschiene ausgestattet werden, wodurch bei den meisten aber keine Baumniederholer vorhanden sind. Die Schotspannung und die Stellung des Travellers sind Ihre Hauptantriebe, um dem Großsegel Twist zu geben. Finden Sie zuerst den „full-power“-Trimm des Großsegels.

Stellen Sie den Autopiloten auf einen Kurs von 35-40° des scheinbaren Windes ein; die meisten leistungsstarken Multihulls müssten in der Lage sein diesen Kurs beizubehalten. Positionieren Sie den Traveller mitschiffs und fieren Sie die Großschot bis zum Punkt, wo das Großsegel beginnt anzuluven. Holen Sie die Schot zunehmend dicht, bis sich das obere Windfähnchen anhebt. Die manuelle Winsch ermöglicht hier eine bessere Kontrolle als eine elektrische Winsch.

Verschieben Sie den Traveller nach Luv bis der Baum in der Achse des Katamarans liegt. Das obere Windfähnchen des Großsegels dürfte nun die meiste Zeit „fliegen“. Handelt es sich eher um 50 % der Zeit, sollten Sie die Schot noch etwas mehr dichtholen und dann den Traveller, bis zum Punkt, wo Sie es hinbekommen (und umgekehrt), etwas lösen. Das ist die Form Ihres Segels bei voller Leistung und die Standardposition des Travellers am Wind.

Zu diesem Zeitpunkt bevorzugen es einige Personen die Großschot zu markieren (dies würde mit einer durchgehenden Schot nicht funktionieren). Beachten Sie zu Beginn einfach nur die Stellung des Travellers. Falls die Bedingungen mehr Twist erfordern, fieren Sie die Großschot und ziehen Sie den Traveller zum Wind, um den Baum in der gleichen Stellung zur Bootsachse zu halten. Es gibt drei verschiedene Stellungen des Travellers für jeden Kurs: volle Leistung, mittlere Leistung und niedrige Leistung.

Je mehr der Wind von achtern kommt, desto mehr Stellungen des Travellers für unterschiedliche Windwinkel können Sie hinzufügen, indem Sie den Traveller nach Lee versetzen und gleichzeitig die Form des Großsegels im „full-power“-Modus beibehalten. Bei raumer Wind wird Ihr Traveller leewärts komplett heruntergefahren sein. Vorsicht vor Schamfilen im Bereich der Salinge bei dieser Einstellung.

 

Die Fock

Wenn Sie mit dem Großsegeltrimm zufrieden sind, können sie die Fock mithilfe der Stellung des Travellers und der Schotspannung auf dieselbe Art trimmen. Trimmen Sie die Schotspannung, bis die Form des Achterlieks möglichst der des Großsegels ähnelt: flach mit einem leichten Bauch oben. Trimmen Sie danach die Traveller (wenn Sie es können), damit das Segel nicht anluvt und damit die oberen Windfähnchen sich zwischen 50 bis 75 % der Zeit anheben. Zum Schluss, begeben Sie sich bis zum Vorstag und kontrollieren Sie den Spalt zwischen den zwei Segeln. Verlaufen Sie ungefähr parallel? Falls das nicht der Fall ist, müssen Sie vielleicht den Spalt zwischen ihnen erweitern, indem Sie den Traveller etwas mehr nach Lee fieren. Dort befindet sich die Standard-Position Ihres Focktravellers für diesen Kurs.

Vergessen Sie nicht der Fock Twist zu geben, falls sich die Wetterlage verschlechtert. Zu Anfang genügt es die Schot ein wenig zu fieren. Achten Sie darauf den Traveller nicht zu sehr nach innen ziehen, sonst riskieren Sie den Spalt zu sehr zu schließen. Indem Sie das Schot fieren, öffnen Sie das Achterliek und Sie erhalten mehr Twist.

Sehen Sie den Twist als ein Kompromiss zwischen Segeln bei voller Leistung und Reffen an. Multihulls geben weniger Zeichen als Monohulls. Sie haben nicht die eindeutigen Zeichen, dass das Boot übertakelt ist, wie eine Fargue-Schiene unter Wasser, wenn das Boot krängt.

Nach einer gewissen Zeit werden Sie Ihren Katamaran besser kennenlernen und in der Lage sein eine Verbindung zwischen Aggressivität der Beschleunigung des Bootes, Stampfbewegungen, Geräusche und Rhythmus herzustellen. Am Anfang ist es aber sinnvoll, einige Anleitungen zu Zahlen und Windparametern dabei zu haben, um zu wissen, wann ein Twist hinzuzufügen ist und wann endlich gerefft werden soll.

In der Regel braucht ein Hochleistungskatamaran ein früheres Reff, denn er ist leichter. Ich reffe gewöhnlich bei 20-25 Knoten, zwei Mal bei 25-30 Knoten und zum dritten Mal bei 30-35 Knoten.

Komfort

Entgegen meinen Ratschlägen über die Vorteile des Segelns am Wind, haben wir uns bei unserer Überquerung des Atlantiks an Bord des Outremer 55 dazu entschieden für die Dauer der Überfährt mit symmetrischem Spinnaker im Wind zu segeln.

Die Geschwindigkeit eines Hochleistungskatamarans voll auszunutzen hat seinen Preis. Eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 15 Knoten bedeutet nicht unbedingt Komfort für Jedermann. Die Rümpfe sind so steif, dass jede sich dagegen zerbrechende Welle wie ein Trommelschlag klingt. Das Brummen des Karbonriggs, das Plätschern des Wassers, das über Deck fließt, das Schlagen der Wellen, der Wind: Es ist unglaublich laut, selbst bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 10 Knoten, ganz zu schweigen von 15 oder 20 Knoten.

Zudem sind Hochleistungs-Multihulls so leicht, dass sie bei rauer See stark durchgerüttelt werden. Unsere Entscheidung im Wind zu segeln, anstatt Geschwindigkeit anzustreben und die Leistungen voll auszunutzen, hatte folgende Gründe:

1. Fehlen eines angemessenen Autopiloten. Wir verfügten zwar über einen, aber dieser war nicht in der Lage schnell genug auf Beschleunigungen und schnell wechselnde Windwinkel vor dem Wind zu reagieren. Er hatte ebenfalls bei rauer See Schwierigkeiten, wohingegen das Segeln mit in Bootsrichtung ausgerichteten Wellen einfacher war.

2. Segel Wir hatten kein schweres asymmetrisches Segel, das aber zum Segeln mit diesen Vorwindkursen notwendig ist (unsere zwei Reacher waren leicht).

3. Sicherheit Akaroa II ist der zweite Rumpf eines neuen Outremer-Plans. Es handelte sich um die erste Transatlantiküberquerung dieses Bootsmodell. Wir befanden uns also auf einem Versuchsgebiet und waren daher bewusst vorsichtig.

Trotz unserer konservativen Vorgehensweise konnten wir Ergebnisse um die 90 % im Vergleich zu den Werftpolaren erreichen, mit einem Durchschnittswert von 9,6 Knoten bei einem starken Wind von 20 Knoten während der gesamten Überfahrt von 2.700 Meilen.

Die Reise hatte insgesamt 11 Tage und 17 Stunden gedauert. Das Schöne an einem leistungsstarken Katamaran ist, dass er unter den richtigen Bedingungen ausgezeichnete Geschwindigkeiten erzielen kann, auch wenn Sie ihn nicht antreiben.

Wir haben ausgerechnet wie viel schneller wir gewesen wären, wenn wir in den Winkeln anstatt vor dem Wind gesegelt hätten. Das bedeutet, dass wir die gleichen Werte von 90% der Polare erreicht hätten. Ein wahrer Windwinkel von 140° scheint ideal zu sein.

Lasten

Ohne an Leistung wegen der Krängung zu verlieren, wandeln Hochleistungskatamaran die zusätzliche Leistung in Beschleunigung um. Diese erhöhte Geschwindigkeit geht mit einer Erhöhung der Lasten auf Leinen, Blöcke, Ruder, Segel und Rigg einher. Die Winschen sind überdimensional. Anstelle von Standard-Stoppern werden Textil-Stopper verwendet. Die Fallen sind 2:1 Taljen. Sie segeln vielleicht auf einem 50-Fuß, aber die Lasten sind vergleichbar mit einem 70- bis 80-Fuß-Monohull.

Ein zukünftiger Eigner hat mich vor kurzem wieder in Erinnerungen gebracht, als er den Stopper des Großsegel-Travellers geöffnet hat und gleichzeitig die Leine mit einer einzigen Wicklung auf der Winsch gehalten hat. Die fehlende Haut auf seiner Hand war ein abschreckender Beweis für die überraschende Kraft der vorliegenden Lasten, wenn ein Multihull bei voller Leistung segelt.

Wenn man einen Standard-Blauwasser-Multihull mit einem Hochleistungs-Multihull von ähnlicher Größe vergleicht, ist es interessanterweise genau umgekehrt. Ein leichteres Boot benötigt weniger Segelfläche zum Antrieb. Zum Beispiel verfügt ein Lagoon 450 über eine Segelfläche (am Wind) von 130 m2 gegen 104 m2 für einen Outremer 45 (der in Wirklichkeit 48 Füße lang ist). Für dieselbe scheinbare Windgeschwindigkeit wird die Belastung vom Boot geringer sein.

Passen Sie auf, wenn Sie im Wind segeln. Aufgrund der Fähigkeit eines Hochleistungskatamarans zu beschleunigen und hohe Geschwindigkeiten bei Wind von achtern zu halten, ist es einfach eine größere Segelfläche bei höheren Geschwindigkeiten des wahren Windes aufrechtzuerhalten, denn der scheinbare Wind bleibt schwach. Falls Sie aber im Wellental aufprallen und Sie plötzlich im Wasser stoppen, überträgt sich die gesamte Windkraft auf Segel, Rigg und Leinen.

Ein weiterer Grund früher als gedacht auf einem leistungsstarkem Multihull zu reffen, ist, dass mit nach hinten gepfeilten Wanten (notwendig, um den Mast zu stützen, wenn kein Achterstag vorhanden ist) und einem komplett durchgelattetem Großsegel das Segel nicht geborgen werden kann, selbst wenn die Falle luvwärts gelockert ist. Sie müssen mit dem Minimum an gesetztem Segel segeln, um die Polare zu erreichen.

 

Das Reffen

1. Befestigen Sie Leinen als Baumniederholer auf jedem Reffauge auf dem Vorliek, zur Unterstützung beim Bergen des Segels. Behalten Sie ein Auge auf Schamfilen auf Leeseite bei jeder der Lattentaschen.

2. Nutzen Sie den drehbaren Mast, um das Segel am Wind zu öffnen.

3. Wenn das nicht ausreicht, kreuzen Sie, für ein einfacheres Bergen des Segels.

 

Einstellungen eines Multihulls

Der Umstieg auf einen Hochleistungskatamaran bringt gegebenenfalls neue Einstellungsmöglichkeiten mit sich: Schwerter, drehbarer Mast und durchgelattetes Squarehead-Großsegel.

Wiederholen Sie die Grundprinzipien des Segeltrimms, um über solide Grundlagen zu verfügen, auf die Sie sich stützen können. Wenn Sie anfangen an Bord zu segeln, beginnen Sie damit die Grundeinstellung für alle Kurse auszumachen, damit Sie nicht überfordert werden (dies führt nämlich die meisten Menschen dazu Ihr Boot zu untertakeln). Vergessen Sie für einen Moment das drehbare Rigg, und finden Sie die nötige Verwindung der Segel, die Ihnen genug aber nicht zu viel Kraft verleiht. Stellen Sie die Schwerter ein, wie Sie es auf einer Jolle machen würden: nach unten, wenn am Wind, nach oben bei Wind von achtern, mittig bei halbem Wind. Danach verfeinern Sie die Einstellungen.

Achten Sie darauf, dass Ihr GPS-Tracker aktiviert ist, wenn Sie die Schwerter einstellen. Schauen Sie, ob es für den Kurs über Grund hilfreich ist, wenn Sie das Schwert etwas weiter herunterlassen. Wenn Sie bei Wind von achtern das Gefühl haben auf einer Eisbahn zu sein, versuchen Sie das Schwert für eine bessere Haftung ein wenig herunterzulassen. Wenn Sie mit dem Autopiloten navigieren, beachten Sie den Winkel des Ruders. Wenn er das Steuerrad von Steuerbord komplett nach Backbord dreht, könnte es sein, dass Sie mehr Haftung benötigen, ansonsten reffen Sie.

Achten Sie auf die Gefahr, bei rauer See zu „stolpern“. Bei einem Seegang von 3 bis 4 m ist es sicherer die Schwerter hochzuholen und das Boot auf den Wellen gleiten zu lassen, anstatt zu riskieren, dass eines der Schwerter in eine Welle eintaucht und das Boot destabilisiert. Auch wenn dies sehr unwahrscheinlich ist, wäre das schlimmste Szenario, wenn ein Schwert einsinkt, das Kentern des Bootes. Wenn Sie eine flache Zone auf dem Wasser erblicken, die nahelegt, dass das Boot seitlich auf einer Welle gleitet, dass die Krängung zunimmt oder viel Wasser an Deck ist, sind dies Anzeichen, dass es an der Zeit ist, die Schwerte komplett hochzuziehen.

Zuletzt spielen Sie mit dem drehbaren Mast. Versuchen Sie, auf einer grundlegenden Ebene, den Mast mit der Stellung und die Rundung des Vorsegels auf eine Linie zu bringen. Der einfachste Weg, um das zu überprüfen ist es, sich an den Mastfuß zu begeben und am Segel entlangzuschauen. Hierbei handelt es sich um die Form eines Foils, der wenn er richtig positioniert ist, eine zusätzliche Segelfläche von bis zu 10 % bieten kann. Genauso können Sie ihn nutzen, um die Leistung, indem Sie den Winkel reduzieren, verringern.

Gewicht

Zu lernen, wie sensibel sein Leistungskatamaran auf Gewicht reagiert, kann eine wahre Lernkurve sein. Im Vergleich zu Blauwasserkatamaranen, tendieren Hochleistungskatamarane dazu nur halb so schwer (oder sogar noch leichter) zu sein. Der Hauptunterschied zu einem Monohull liegt in den Zonen, in denen das Gewicht am konzentriertesten ist. Das Gewicht eines Monohulls konzentriert sich hauptsächlich auf den Kiel. Nahezu das gesamte Bootsgewicht ist auf etwa 15 % der Länge des Bootes konzentriert. Bei einem Multihull, das nicht mit einem Kiel ausgestattet ist, ist es umgekehrt: Ohne diesen Auslegereffekt liegt der Schwerpunkt höher und ist nicht so stabil. Auf einem Multihull ist das Gewicht auf zirka 90 % seiner Länge verteilt.

Der zweite Schritt besteht darin alles, was Sie mit an Bord haben, gleichmäßig auf dem Boot zu verteilen. Achten Sie darauf das Boot weder nach Backbord oder nach Steuerbord zu krängen. Versuchen Sie das Gewicht im Zentrum des Bootes und idealerweise so niedrig wie möglich zu halten. Beladen Sie nicht zu sehr die Bugfestmacher und das hintere Teil des Bootes.

Vergessen Sie nicht, dass beim Segeln die Bemastung der schlechteste Ort für Gewicht ist. Ohne Kiel verringern Sie die Stabilität des Bootes erheblich, wenn zum Beispiel ein Code 0 auf seine Rollanlage gesetzt ist. Es ist zwar umständlich ihn jedes Mal zu bergen, aber es ist die Mühe wert.

 

Sicherheit

Höhere Geschwindigkeiten, schwerere Lasten, ein leichteres Boot und ein höherer Schwerpunkt erscheinen nicht gerade als die sichersten Eigenschaften, und können sogar gefährlich werden, wenn sie schlecht gehandhabt werden. Sie können diese jedoch zu Ihrem Vorteil nutzen. Schnelleres Segeln bedeutet, dass sie die Möglichkeit haben dem schlechten Wetter zu entkommen.

Außerdem gibt es noch andere Arten, um sich in Sicherheit zu bringen, die es sich lohnt, in Betracht zu ziehen. Wie lautet Ihr Plan bei einer Mann-über-Bord-Situation (MOB)? Wegen des hohen Freibords der Katamarane planen manche Bootsbesitzer, rückwärts zum Opfer zu steuern und es am Heck zu bergen. Aber wie viele von ihnen haben das schon einmal geübt? Muss dafür das Großsegel geborgen werden? Können die Propeller das Opfer verletzen? Wie verhält sich das Heck bei rauer See? Ich kann Ihnen nur empfehlen so lange zu trainieren, bis Sie einen Plan haben, der für Ihr Boot und Ihre Ausrüstung funktioniert. Das gilt auch für die Evakuierungspläne des Boots oder bei einem Feuer an Bord.