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In der Antarktis zu segeln ist aus vielen Gründen ein einzigartiges und aufregendes Erlebnis. Es ist der kälteste, trockenste und windigste Kontinent unseres Planeten. Dort finden Sie einige der erstaunlichsten und unversehrtesten Landschaften der Welt.

Durch die Antarktis zu segeln ist eine tolle Möglichkeit, um diesen wunderbaren Kontinent auf eine Art zu entdecken, wie es nur wenige Menschen vor Ihnen gemacht haben. Sie können an gewaltigen Eisbergen vorbeifahren, die Meerestiere aus der Nähe beobachten und Zeuge der Schönheit der unberührten Natur der Antarktis sein. Das Segeln in den eisigen Gewässern und mit den unberechenbaren Wetterbedingungen in dieser abgeschiedenen Region der Antarktis steht für Abenteuer und Herausforderungen. Es ist eine zugleich mitreißende und beeindruckende Erfahrung, die denjenigen, die das Abenteuer wagen, eine eindrucksvolle Erinnerung hinterlässt.

 

Kann ein Komposit-Katamaran durch die Antarktis segeln?

Natürlich! Auch wenn nur wenige Outremer-Eigner sich dazu entscheiden diese Route zu fahren, sie erfordert eine minuziöse Planung und Vorbereitung.

Komposit-Katamarane werden aus unterschiedlichen Materialien hergestellt, wie Glasfaser, Carbonfaser und Kevlar. Sie sind dafür vorgesehen, stark, leicht und schnell zu sein. Diese Boote sind zum Segeln in den unterschiedlichsten Bedingungen angepasst, sogar bei bewegter See mit starkem Wind. Es ist also durchaus machbar, sich der Herausforderung zu stellen, in der Antarktis zu segeln.
Bevor man allerdings solch eine Reise antritt, ist es wichtig sicher zu gehen, dass der Katamaran mit den sachgemäßen Sicherheitselementen, wie Überlebensanzüge, Rettungsinseln und Notfunkgeräte korrekt ausgerüstet ist. Außerdem muss die Besatzung über die nötige Ausbildung und Erfahrung verfügen, um in den oft gefährlichen Gewässern der Antarktis zu segeln, eine abgelegene und wenig einladende Umgebung.

Mit der richtigen Vorbereitung und Ausrüstung kann das Segeln in der Antarktis an Bord eines Katamarans aus Komposit ein unvergessliches und herrliches Erlebnis sein für alle die das Abenteuer, Wildtiere und das Leben in der Natur lieben.

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Warum hat sich das Ehepaar Christine und Dominique für dieses Abenteuer entschieden?

Segelprojekte entstehen aus aneinandergereihten Träumen, Fantasien und Lektüren sowie mythischen Orten, wie Valparaiso, Rio, Le Cap, die Bermudas oder etwas San Francisco.

Die von Dominique und Christine damals getroffene Entscheidung mit ihrem Outremer 45 Danson im Jahr 2007 durch die Antarktis zu segeln war wohlwissend provokativ. Sie hatten diesen eigentlich für Passatwinde bestimmten Katamaran gekauft und bereiteten eine Abfahrt Richtung Osten vor.

Kea war schon in den eisigen Gewässern Alaskas gesegelt, also warum auch nicht in der Antarktis! Sie hatten volles Vertrauen in ihr Boot und hatten, seit einer Begegnung in Brasilien vor mehr als zehn Jahren, den großen Wunsch in diesen Gebieten zu segeln.

Nach ihrer Abreise, angefangen bei dem Roten Meer und dem Indischen Ozean, baute sich ihre Route im Laufe der Begegnungen, Gelegenheiten, Launen und ausgefallenen und atypischen Wege auf. Um es kurz zu machen: Das Motto lautete, abseits der üblichen Wege zu reisen und sich niemals hetzen zu lassen.

Unzählige Seemeilen wurden zurückgelegt, bevor das Projekt ausgereift war: von Südafrika zum Ontariosee und von der Osterinsel bis hin zu den Aleuten. Kea hatte die 100.000 Seemeilen überschritten.

Der „Corona“-Zwischenaufenthalt in Polynesien hatte ebenfalls für neue Begegnungen mit Seglern gesorgt, die die Expedition in die südliche Extremität der Erde schon gewagt hatten. Es brauchte nicht viel, um sie anzutreiben. Die erste Besatzung, die vom Segeln in der Antarktis sprach, hatte das Paar sofort überzeugt. Es ist möglich, sogar mit einem Katamaran!

 

Die Vorbereitungen für die Segelfahrt in der Antarktis nehmen ihren Lauf

Dominique und Christine hatten das Glück von den wertvollen Ratschlägen von Philippe Poupon, französischer Rennsegler der Vendée Globe, zu profitieren. Er hatte ihnen bei der Wahl der Seekarten, der Vorausschau der Sicherheitsvorkehrungen, der Visualisierung der Route und der Planung der erreichbaren Ankerplätze geholfen.

Es blieb dann nur noch die Zulassungsunterlagen der französischen Süd- und Antarktisgebiete zusammenzustellen, um in dieser Zone segeln zu dürfen und mit der Vorbereitung des Bootes zu beginnen: Anbringen von Schutzvorrichtungen am Rumpf, Schaffung von beweglichen „Schuhen“ für die Bugs, halbdichte Schotten für den Notfall, Austausch der Schutzvorrichtungen an den Bullaugen des Rumpfes, usw. Eine kleine Reflex-Heizung war schon an Bord und mit der alten Installation „Webasto“ konnte die Wärme der Motoren zurückgewonnen werden.

Es war schwierig in diesem genauen Moment an alles zu denken. Die Vorbereitung des Bootes erschien uns ausreichend, aber es ging kein Weg daran vorbei Prioritäten zu setzen, und die Angst, etwas zu vergessen, war stets präsent. Das Gewicht musste beschränkt werden, aber alles, was wir auf dem Boot machten, erschwerte es in erheblicher Weise!

 

Anfang 2023 steigt der Druck am Start von Ushuaia

Wie soll man das Unvorstellbare erfassen? Die Überquerung des Drake, die limitierten Ankerplätze, der Wind, das Eis, die Kälte, die Feuchtigkeit, der Nebel. All diese Fragen waren noch offen.

Mit 7-10 Knoten segelnd, schien trotz der starken Dünung, die die Überquerung unbequem machte, das Wetterfenster gut auszusehen. Es stand außer Frage, sich in der Gegend länger aufzuhalten.

Je mehr sich die mittlerweile dreiköpfige Besatzung dem „weißen Kontinent“ näherte, desto stiller wurde der Wind, bis er nahezu verschwunden war.

Am Abend des dritten Segeltags verdunkelte Nebel, oder besser gesagt Dunst, den Horizont. Um Mitternacht ging schließlich für einen kurzen Augenblick die Sonne unter.
Die Nacht brach nicht an.

Die Besatzung suchte den Horizont ab, denn Melchior war nur noch einige Meilen entfernt.

Als der Himmel aufklarte, schien eine riesige, weiße Wand aufzutauchen. Verblüffend, unwirklich, magisch. Es ist unmöglich den Weg durch diesen Archipel, der vermeintlich geradeaus gehen soll, zu erkennen.

Es sind nur wenige Ankerplätze eingetragen, wodurch die Besatzung besonders wachsam sein muss.

Der Anker hält nur selten gut. Die Festmacher an Land verrutschen oder zerschneiden sich an den scharfkantigen Felsen. Innerhalb von 10 Minuten hatte sich der Wind um 180° gedreht. Das scheinbar langsame Eis umschließt einen Ankerplatz in nur knapp 2 Stunden. Schwierig sich in Sicherheit zu fühlen. Sie mussten mehrfach schnell den Ortsstand wechseln. Aber wohin?

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Willkommen in der Antarktis

Der Abstieg der Besatzung führte über Cuverville, Port Lockroy, Pleneau und Vernadsky bei knapp über 65° Süd. Ohne größere Schwierigkeiten, aber mit viel Stress und stetiger Wachsamkeit, wurde das Ziel erreicht.

Was für eine Schönheit!

Zwischen Eisbergen in allen Formen, riesige Gletscher, verschneite Berge und wo man nur hinschaute, Wildtiere: Pinguine, Robben, Seelöwen, Wale und Vögel aller Arten konnten beobachtet werden.

Der Aufstieg war schwieriger. Der Wind hatte das Eis verschoben und die Growler zusammengeschoben. Einige Passagen erfolgten im verlangsamten Tempo, um die Eisflure sicher zu durchqueren. Der Stress aufgrund der Ansammlung von Eis zwischen den Rümpfen ist durchaus spürbar.

Paradis bay, Enterprise, Trinity island, Deception Island und die südlichen Shetlandinseln erfordern immer dieselbe Vorsicht und bringen stets dieselbe Ungewissheit mit sich.

Ein Windstoß wird angesagt. Die Besatzung flieht in eine Bucht in der Nähe der spanischen Station Juan Carlos. Einige Stunden später kommt Wind auf und dreht regelmäßig um 180°. Die Böen werden immer heftiger. Das Anemometer kommt nicht mehr hinterher. Schon 40 kts. Es zeigte noch viel mehr an! Zu viele Stromwirbel. Das Meer qualmte. Die Gischt erhob sich und floss waagerecht ab.

Es waren die letzten 10 Stunden. 10 Stunden Stress und Befragungen! Das Boot stand kurz davor zu zerschmettern oder wortwörtlich wegzufliegen! Dem Sturmwind ausgesetzt, konnte die Besatzung sich nur unterkriechen und die Flaute abwarten. Sich das Schlimmste auszumalen hätte nichts gebracht.

Die Ankerleine und der Anker hielten wie durch ein Wunder.

Um 3 Uhr morgens ließ endlich der Wind nach. Die Stationswissenschaftler haben Winde von 170 km/h gemessen, die 150 Meter darüber lagen.

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Ein Wetterfenster wird bestätigt. Kea führt die Überquerung unter ruhigen Bedingungen fort.

Rückkehr in Ushuaïa nach einem 5-wöchigem einzigartigen Abenteuer, reicher an unvergesslichen Erinnerungen und mit der Zufriedenheit, es gewagt zu haben. Kea und die Besatzung führen ihre Reise fort in die Malwinen.

Die Antarktis: 1670 zurückgelegte Meilen, Ushuaia / Ushuaia, 39 Tage, 3 Personen

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